heilpflanzenwissen


Pflanzen für die Leber

Mariendistel (Silybum marianum) Korbblütler

Die Mariendistel wird schon seit der Antike als Gallen- und Lebermittel verwendet. Die enthaltenen Flavonoide sind entgiftend, Leber schützend, Anti-entzündlich und regen den Gallenfluss an. Sie wird auch bei Knollenblätterpilz-Vergiftung als Infusion eingesetzt, weil sie verhindern kann, dass das Gift in die Leberzellen gelangt

Löwenzahn (Taraxacum) Korbblütler

Hauptwirkstoffe sind die Bitterstoffe, sie regen Leber und Galle an, bei Verdauungsbeschwerden, Appetitmangel, Völlegefühl und Blähungen. Die jungen Pflanzen im Frühjahr eignen sich sehr gut als Frühjahrskur im Saft oder Somoothie. Außerdem wirkt Löwenzahn entwässernd. Daher der schwäbische Name "Bettseicher". Aber Vorsicht!! Bei Gallensteinen bitte nicht anwenden.

Artischocke (Cynara cadunculus) Korbblütler

Auch die Artischocke enthält Bitterstoffe, die eine appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung haben. Verwendet werden die Blätter. Hauptsächlich wirkt sie aber cholesterinsenkend, durch das Anregen der Gallensäure. Artikschocke nimmt man am besten als reinen Presssaft, als Tablette oder Kapsel zu sich.
















Similia similibus curentur – Ähnliches durch Ähnliches heilen (Samuel Hahnemann)

Klassische Homöopathie

Das Jahr 1790: Der Arzt, Apotheker und Chemiker Samuel Hahnemann (1755-1843) arbeitet an einer Übersetzung der Materia medica,( von lat. materia = Stoff, Thema und medicus = heilsam, heilend). Das Werk des englischen Medizinprofessors William Cullen befasst sich mit der Wirkung der Chinarinde bei einer Malaria-Erkrankung. Die Erläuterungen Cullens sind ihm zu spekulativ, sein eigenes Wissen über diese Rinde zu gering. Er unternimmt einen Selbstversuch und stellt fest, dass sich wenige Stunden nach der Einnahme von Chinarinde die Symptome von Malaria einstellen. Er wiederholt das Experiment mehrmals mit dem gleichen Resultat und stellt damit die Weichen für die Lehre der klassischen Homöopathie. In den folgenden Jahrzehnten prüft und dokumentiert Hahnemann rund 100 verschiedene Arzneimittel.


Das Organon

1810 erscheint das „Organon“ (griechisch: das Werk), in dem Hahnemann die Gesetze und Prinzipien eines neuen und bis dato revolutionären Systems beschreibt. Er nennt es „Homöopathie“, abgeleitet von den griechischen Wörtern homoios und pathos (ähnlich und Leiden) und bezeichnet damit die Behandlung mit Mitteln, die bei Gesunden ähnliche Wirkungen hervorrufen, wie sie bei Kranken vorhanden sind (Ähnlichkeitsprinzip).


Ganzheitlichkeit

Die Erkenntnisse Hahnemanns haben weit reichende Konsequenzen: eine Trennung in körperliche oder seelische Erkrankungen ist undenkbar. Eine Heilung kann nur durch eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen erfolgen. So therapiert die Homöopathie nicht „Krankheiten“ sondern „kranke Menschen“, deren Krankheitssymptome nach Hahnemann in einem eigenen tiefen inneren und individuellen Zusammenhang stehen.


Wirkung

Homöopathische Mittel wirken, indem sie die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren und stärken. Voraussetzung sind eine gleichzeitig gesunde Ernährung und eine ausgewogene Lebensführung. Die Homöopathie heilt nicht nur die rein körperlichen Symptome von Krankheiten, sondern betont gleichermaßen die Vorsorge und den individuellen Beitrag, den jeder Mensch zu seiner Heilung leisten kann.

Seit über 200 Jahren beschäftigen sich Ärzte, Heilpraktiker und Patientenvereinigungen mit der Homöopathie und verbreiten Hahnemanns Lehre. Die Klassische Homöopathie ist mittlerweile als alternative Therapieform in der Gesundheitspolitik anerkannt.

vgl. Homöopathischer Ratgeber: 200 Homöopathie: eine Würdigung Hahnemanns. - Lage & Roy. - Murnau: 1990
evgl. Vithoulkas, Georgos: Medizin der Zukunft. -Kassel: 1999